Herzlich
willkommen. Es
freut mich, dass Du/Sie mich auf meiner Reise begleitest/begleiten. Ich
möchte Dich/Sie bitten, mit mir um eine gesegnete, frohe Fahrt
und
eine glückliche Heimkehr zu beten. Auch ich werde auf
der Fahrt
und an den Wallfahrtsorten Deine/Ihre Anliegen im Gebet vor Gott
tragen. Auch
diese Fahrt habe ich den hll. Engeln anvertraut.
Auch
auf dieser Tour möchte ich verschieden Wallfahrtsorte
aufsuchen.
Die Auswahl ergibt sich aber erst während der Fahrt.
Am Donnerstag
habe ich
noch den ganzen Tag "rumgepackt" und bin dann gegen 17 Uhr nach Ulm
aufgebrochen. Da ich mir den Stress am Morgen ersparen wollte, habe ich
im Intercityhotel übernachtet. Der größte
Komfort
bestannd darin, dass ich am Morgen mein Rad plus Gepäck direkt
vom
Empfang auf den Bahnsteig schieben konnte, wo mein Zug nach
München stand. Dort hatte ich auch genügend Zeit
eingeplant,
um in Ruhe in den IC nach Berlin einsteigen zu können. Die
Fahrt
verlief reibungslos, und in Berlin war ich - wie im vergangenen Jahr -
wieder Gast bei Franz Georg.
Franz-Georg hat auf seinem PC
einen "Panorama-Maker". So konnte er von seinem Balkon aus dieses Bild
erstellen.
Montag,
19.06.
Heute ging es dann gegen 11 Uhr voll zur Sache. Zugegeben, ein wenig
aufgeregt bin ich da schon. Was wird mich auf der Reise erwarten?
Hält das Rad durch - und ich auch? Wie wird es mit den
Übernachtungen? Na ja, in Strausberg wollte ich eigentlich
nach 40
km Schluss machen und einen gemütlichen Nachnittag/Abend
verbringen, aber leider fand ich keine freie Pension, aber ein nettes
Café.
Dann fuhr ich weiter und fand eine günstige Pension auf einem
Pferdehof. Ich habe mir fest vorgenommen, voll auf die Hilfe der hll.
Engel zu vertrauen und mir keine Sorgen (s. o.) zu machen. Hier auf dem
Pferdehof ist es sehr nett. Es gibt sogar WLAN.
Dienstag,
20.06.
Wie
gestern hochsommerliches Wetter. Aber heute gab es
Probleme mit der Navigation. Ich habe einmal den ausgedruckten
Michelinplan, nach dem ich anfangs fuhr. Aber da die Beschilderung
nicht oft damit übereinstimmte, benutzte ich dann meine
Garmin-Navigation im Smartphone. Das Ergebnis: Ich bin ca. 20 km im
Kreis gefahren. Garmin bevorzugt eindeutig sehr radfahrerfreundliche
Routen, während Michelin weniger darauf wertelgt. Auch heute
wollte ich frühzeitig Schluss machen, aber in Seelow gab es
keine
freien Zimmer. Im Tourismusbüro vermittelte man mir ein Zimmer
15
km entfernt in Golzow
(Pension Wagner), aber da es auf meiner Route lag, war das kein
Problem.
Mittwoch,
21.06.
Bei wieder gutem Wetter über die Grenze
gefahren. Aber
dann wurde es leider recht unangenehm. Bei einem Einkauf ist mir das
Rad umgefallen und der hintere Ständer hat sich verbogen.
Keine
Katastrophe, weil sonst nichts passiert ist - selbst der Spiegel hat
keinen Schaden genommen - aber äußerst
lästig. Man kann
das Rad auf freier Strecke nicht mehr abstellen und muss immer einen
Baum oder sonst eine Gelegenheit finden, um es anzulehnen.
Aber
ich fand bald ein Fahrradgeschäft.
Der Besitzer dort war aber recht unfreundlich und hat sich gar nicht um
eine Lösung bemüht. Ein paar Meter weiter gab es eine
Autowerkstatt, wo ich mein Glück versuchte. Die Manschaft war
äußerst freundlich, und ein Mechaniker hat sich sehr
um eine
Lösung bemüht. Nachdem der Ständer beim
Geradebiegen
gebrochen war, schweißte er ein neues Stück ein, und
es sah
alles so aus, als sei das Problem gelöst. Leider musste ich
später festsellen, dass der Ständer zu stark nachgab,
so dass
ich ihn nicht benutzen konnte. Trotzdem einen herzlichen Dank an die
freundliche und hilfsbereite Mannschaft dort. Ich fuhr dann weiter bis Wilnica.
Ein abgelegenes Hotel, das ich aufgesucht hatte, war geschlossen. Eine
freundliche Frau telefonierte für mich aber in den Ort und
reservierte ein Zimmer. Ich hatte die Adresse in mein Navi eingeben,
aber plötzlich war sie weg. Noch nicht einmal den Namen des
Hotels
kannte ich. Eine Polizeistreife kontrollierte dann noch meinen Ausweis,
und da ich wenigstens noch die Telefonnummer des Hotels hatte, fand ich
es schließlich doch noch (Hotel Wilnica).
Donnerstag,
22.06.
Heute bin ich nur bis Gorzów
gefahren, wo ich an den Feiertagen (Hochfest Herz Jesu und Geburt
Johannes des Täufers) und am Sonntag die hl. Messe mitfeiern
möchte. Die Quartiersuche kam nur schleppend voran. Ich suchte
nach einer Touristinformation,
aber niemand kannte eine solche. Schließlich geriet ich an
eine
sehr nette Dame, die englisch sprach und sich sofort meiner
annahm. Zunächst ging sie ins Postamt, um zu erfragen, ob es
eine
Touristinformation gibt. Anscheinend nicht. Aber sie hatte die Adresse
eines Reisebüros. Dort trug sie der Angestellten mein Anliegen
vor. Auch diese Dame war äußerst hilfsbereit und
telefonierte etliche Hotels ab. Wegen einer Sportveranstaltung in der
Stadt, sah es ziemlich schlecht mit einer Unterkunft aus. Doch
schließlich fand sie ein Zimmer für mich (Hotel
Gorzów), zwar etwas außerhalb, aber mit einer
guten
Busverbindung in die Innenstadt. Ich habe auch mit meinem
Radhändler telefoniert. Er will mir einen neuen
Fahrradständer hier ins Hotel schicken. Vermutlich
dürfte er
bis Montag wohl noch nicht dasein, so dass ich noch einen oder zwei
Tage anhängen muss.
Sonntag,
02.07.
Ich sitze leider immer noch in Gorzów
und warte auf mein Ersatzteil. Wahrscheinlich ist beim Versand etwas
schiefgelaufen. So folgt nun Plan B. Ich habe Franz-Georg gebeten in
Berlin bei der Fa. Stadler einen Radständer passend
für mein Rad zu bestellen. Falls ich bis Dienstag kein Paket
bekomme, fahre ich dann am Mittwoch mit dem Zug nach Berlin. Mein Rad
und das Gepäck kann ich hier beim Pfarrer einer nahe gelegenen
Kirche lassen.
Gestern war ich in der Abendmesse in der Kathedrale. Nach der
Gabenbereitung hallte plötzlich eine Stimme durch die Kirche,
und alle Gläubigen verließen geordnet aber
zügig das Gotteshaus. Draußen sah ich den Grund. Aus
dem Kirchturm quollen dicke Rauchwolken.
Samstag,
08.07.
Am Mittwoch bin ich
also mit dem Zug nach Berlin gefahren und habe sicherheitshalber das
Rad gleich mitgenommen. Am Abend gab es dann ein lautstarkes
Vergnügen:
Am Donnerstag brachten wir mein
Rad zur Firma Stadler, um den neuen Ständer monieren zu
lassen. Dann besuchten wir das DDR-Museum.
Trabi - Freuden
Am Schreibtisch des Generalsekretärs mit passendem Auto
Am späten Nachmittag
konnten wir dann mein Rad abholen. Vielleicht klappt es jetzt, obwohl
es der gleiche Ständer wie vorher ist. Aber Franz-Georg hatte mich
darauf aufmerksam gemacht, dass man den Ständer vielleicht
verlängern könne, so dass das Rad keine so starke Neigung hat
und somit auch den Ständer nicht so stark belastet.
Tatsächlich konnte man die Länge verstellen. Ich werde ja
bald merken, wie es mit der neuen Einstellung funktioniert.
Am Freitag stand
das Stasi-Museum auf dem Besichtigungprogramm. Es ist
erschütternd, anschaulich zu erleben, unter welch unmenschlichem
System die Menschen in der ehemaligen DDR leben mussten.
Im Stasi-Museum - rechts: Der Arbeitssbereich von Erich Mielke
Und noch ein Panoramabild
So düster wie auf diesem
Panoramabild sieht es leider heute für die Rechtsstaatlichkeit in
Deutschland aus. Einen Lichtblick gäbe es nur, wenn die
dahindösenden Bürger endlich aufwachen und sich nicht
weiterhin von der weitgehend gleichgeschalteten Parteipresse den Blick
für die Realität vernebeln lassen würden.
"Andersdenkend" ist auch im heutigen Deutschland bereits gefährlich.
Montag, 10.07.
Heute mit dem neuen Radständer gestartet. Gegen Mittag
zog sich ein Gewitter zusammen und es gab einen heftigen Regen, der
über eine Stunde anhielt. Diesmal hatte ich nicht das
Glück, ein Bushäuschen oder einen anderen geeigenten
Unterschlupf zu finden. So hatte ich nur ein paar Bäume zum
Unterstellen. Die waren aber dem Guss nicht gewachsen und so wurde ich
ganz schön durchnässt. Nach dem Regenguss kam dann doch noch die
Sonne heraus, und ich fuhr bis Drezdenko (Hotel
Eljan).
Dienstag, 11.07.
Der Himmel war zwar verhangen, alles grau in grau, aber es
wurde doch noch ein angenehmer Reisetag. Zum Nachmitag hin lichtete
sich die Wolkendecke und schließlich ließ sich auch die
Sonne sehen. Mit der Navigation klappt es ausgezeichnet. Als Grundlage
benutze ich den Routenplaner von Michelin. Da aber viele von den Orten,
die Michelin zu passieren vorschlägt, auf den
Straßenschildern nicht zu finden sind, gebe ich die
entsprechenden Orte ins Navi ein. Und die dort vorgeschlagenen Routen
sind sehr fahrradfreundlich, meist wenig befahrene Straßen.
Für die Gegend, die ich zur Zeit durchfahre, habe ich keine
Straßenkarte. Aber bald komme ich den Bereich meiner Polenkarte,
dann wird die Navigation wesentlich einfacher. Damit mir nicht der
Strom ausgeht, habe ich folgende Methode entwickelt: Aus der Stadt
hinaus lasse ich das Navi eingeschaltet. Bin ich dann auf freier
Strecke, schalte ich es auf "standby". Wenn eine "verdächtige"
Kreuzung auftaucht, schaue ich kurz rein, um es dann gleich wieder in
den Runemodus zu versetzen. Dieses Vefahren spart enorm Strom. Solte es
damit doch einmal knapp werden, habe ich eine kleine "Powerbank" dabei.
Schluss machen wollte ich eigentlich in Czarków. Die Suche nach
einer Unterkunft ist meisetens sehr lästig. Die Leute, die ich
frage können mir - abgesehen von den Sprachschwierigkeiten - kaum
helfen. Am liebsten gehe ich in eine Touristinformation. Das ist eine
feine Sache: Ich kann meine Preisvorstellung angeben und gleichfalls
meine Wünsche (hauptsächlich WLAN und einen sicheren
Astellplatz fürs Rad). Mein Zimmer wird dann gleich reserviert,
ich bekomme die Adresse und mit dem Navi finde ich dann leicht dorthin.
Leider habe ich in Polen noch keine einzige Touristinformation
gefunden. Auch heute war es wieder recht schwierig. Vom Navi hatte ich
eine Hoteladresse, aber das Haus kam mir etwas verdächtig vor. Ein
weiteres Hotel war belegt, aber die Dame dort war so nett, in einem
anderen Hotel anzurufen und dort für mich gleich ein Zimmer zu
reservieren. Das Haus liegt 7 km entfernt in Lubasz. Mit dem Ebike war
das kein Problem. Und es war eine Unterkunft ganz nach meinen
Wünschen: Besitzer spricht deutsch, ein Zimmer im Ergeschoss mit
Einfahrrampe fürs Rad, ein kleines Abendessen war zu haben und es
gibt eine Terrasse für den Abendtrunk. Hier das Preisbeispiel:
Übernachtung im Superzimmer (Klima)
mit Frühstück, Abendessen (Hühnersuppe, Schmalzbrot,
Piroggen) und drei große Bier, alles zusammen 45 €.
(Link zum Hotel)